La Carpio, das Armenviertel in dem ich arbeite
Jetzt arbeite ich schon drei Monate in der Iglesia Luterana Costarrisence und der Hauptbestandteil meiner Arbeit ist in La Carpio, einem Armenviertel von San José.
Nach etwas Recherche kann ich jetzt auch etwas mehr zu dem Umständen und Fakten zu La Carpio berichten.
Zuerst noch grundsätzlich zu der Gliederung von Costa Rica und wo sich darin La Carpio befindet. Costa Rica ist in sieben Provinzen unterteilt, von denen eine San José ist. Zu dieser Provinz gehört aber nicht nur die Stadt, sondern auch der Umkreis von San José. Vergleichbar sind die Provinzen in Costa Rica mit den Bundenländern in Deutschland. Die nächste Ebene sind die Cantone, die in Distrikte unterteilt sind. Der Disrtikt in dem La Carpio liegt, ist La Uruca und La Carpio ist die Comunidad, eine weitere Untergliederung.
La Carpio ist ca. 23km² groß und liegt zwischen zwei Flüssen.
1993 begannen die ersten Familien- die meisten aus Guanacaste oder dem Süden Costa Ricas- La Carpio zu besiedeln. Für den Bau der Häuser wurden keine Genehmigungen ausgestellt, weshalb dort illegal gebaut wurde und bis heute gibt es nur in einem Sektor registrierte und genehmigte Häuser. So gab es anfangs auch kein Trinkwasser und keine Elektizität, keine Schule, keine öffentlichen Straßen und Verkehrsmittel und keine Gesundheitszentren. Es gründeten sich lokale Initiativen und kommunale Organisationen, die für bessere Lebensbedingungen demonstrierten. Gleichzeitig wanderten aber auch Nicaraguaner ein, die ein schlechteres Bildungsniveau aufgewießen haben und nur als ungelehrte Arbeitskräfte arbeiten können, da auch viele keine berufliche Qualifizierung aufweisen können.
Das Hauptziel der Migration ist, hier eine Arbeit zu finden, bessere Lebensumstände als in ihrem Herkunftsland zu erziehlen und Geld an die zurückgebliebene Familie zu senden.
Die Arbeitsbedingungen sind jedoch sehr schlecht. Sie bekommen wenig Gehalt und haben lange Arbeitszeiten. Da die wenigsten Einwanderungsdokumente besitzen, haben die Migranten kaum Rechte und keine Sicherheit, was zu Ausbeutung und teils auch zu Menschenhandel- vorallem von minderjährigen Frauen- führt.
Die Einwohner von La Carpio arbeiten zum Beispiel in Elektroläden, Bars, Sodas (kleine Restaurants), Restaurants, Lebensmittelgeschäften, in der Reparatur, als Schneider, als Wächter, in Hotels oder verkaufen Lebensmittel, Spielzeug oder selbstgebrannte CDs und DVDs auf der Straße, was jedoch nicht ganz legal ist und wogegen auch mit Polizeigewalt vorgegangen wird.
Außerdem arbeiten viele im Bausektor, da dieser ständig neue Arbeitsplätze schafft, die aber nur von kurzer Dauer sind. Außerdem arbeiten auch viele in der Landwirtschaft auf Bananen- oder Ananasplantagen oder bei der Kaffee- oder Zuckerrohernte.
Dennoch gibt es auch viele Arbeitslose, die sehr arm sind. In La Carpio leben deshalb auch sehr viele Personen (Familie, Freunde, Bekannte) in einem Haus zusammen.
Die Kinder in den Migrantenfamilien haben auch ein Probelem mit der Identität, da sie ja weder Costaricaner*innen, noch Nicaraguaner*innen sind. Außerdem gibt es nur eine "Grundschule" und keine weiterführende Schule. In der "Grundschule" sind 1800 Schüler und aufgrund der hohen Nachfrage ist der Unterricht in drei Schichten aufgeteilt. Ohne offizielle Papiere kann man auch kein bachillerato (Abitur) erwerben und somit auch nicht studieren. Nur 6,61% haben einen Abschluss der Sekundarbildung. Weitere Bildung gibt es nur durch informelle Programme von NGOs, die auch Themen wie Geschlechterrollen behandeln, denn der Machismus ist sehr groß. Viele Jugendliche haben auch Probleme mit Drogen. Mit Programmen mit Sport, Musik und Kunst soll dagegen vorgegangen werden und Jugendlichen gehofen werden.
In La Carpio gibt es auch viele alleinerziehende Mütter und Probleme mit Gewalt in- und außerhalb von Familien, kriminelle Handlungen, Banden aus Jugendlichen.
Da auf einer Seite von La Carpio die einzige Mülldeponie liegt, gibt es auch ein großes Problem mit Umweltverschmutzung. Der Fluss ist wegen den Chemikalien nicht zum Baden oder zum Waschen geeignet und an den Hängen liegt sehr viel Müll. Der Müll wird jeden Montag abgeholt, dennoch liegt jeden Tag sehr viel Müll auf den Straßen.
Die Menschen in La Carpio haben aber auch sehr mit dem Image zu kämpfen, denn Personen aus La Carpio gelten als arm, sozial gefährdet, gewalttätig und gefährlich. Dies wird auch von den Medien reproduziert und so verstärkt. Die Bewohner*innen sagen deshalb häufig nicht, dass sie aus Carpio, sondern aus La Uruca kommen, um Vorurteile vorzubeugen, obwohl sie eigentlich total freundlich sind.
Nach etwas Recherche kann ich jetzt auch etwas mehr zu dem Umständen und Fakten zu La Carpio berichten.
Zuerst noch grundsätzlich zu der Gliederung von Costa Rica und wo sich darin La Carpio befindet. Costa Rica ist in sieben Provinzen unterteilt, von denen eine San José ist. Zu dieser Provinz gehört aber nicht nur die Stadt, sondern auch der Umkreis von San José. Vergleichbar sind die Provinzen in Costa Rica mit den Bundenländern in Deutschland. Die nächste Ebene sind die Cantone, die in Distrikte unterteilt sind. Der Disrtikt in dem La Carpio liegt, ist La Uruca und La Carpio ist die Comunidad, eine weitere Untergliederung.
La Carpio ist ca. 23km² groß und liegt zwischen zwei Flüssen.
1993 begannen die ersten Familien- die meisten aus Guanacaste oder dem Süden Costa Ricas- La Carpio zu besiedeln. Für den Bau der Häuser wurden keine Genehmigungen ausgestellt, weshalb dort illegal gebaut wurde und bis heute gibt es nur in einem Sektor registrierte und genehmigte Häuser. So gab es anfangs auch kein Trinkwasser und keine Elektizität, keine Schule, keine öffentlichen Straßen und Verkehrsmittel und keine Gesundheitszentren. Es gründeten sich lokale Initiativen und kommunale Organisationen, die für bessere Lebensbedingungen demonstrierten. Gleichzeitig wanderten aber auch Nicaraguaner ein, die ein schlechteres Bildungsniveau aufgewießen haben und nur als ungelehrte Arbeitskräfte arbeiten können, da auch viele keine berufliche Qualifizierung aufweisen können.
Das Hauptziel der Migration ist, hier eine Arbeit zu finden, bessere Lebensumstände als in ihrem Herkunftsland zu erziehlen und Geld an die zurückgebliebene Familie zu senden.
Die Arbeitsbedingungen sind jedoch sehr schlecht. Sie bekommen wenig Gehalt und haben lange Arbeitszeiten. Da die wenigsten Einwanderungsdokumente besitzen, haben die Migranten kaum Rechte und keine Sicherheit, was zu Ausbeutung und teils auch zu Menschenhandel- vorallem von minderjährigen Frauen- führt.
Die Einwohner von La Carpio arbeiten zum Beispiel in Elektroläden, Bars, Sodas (kleine Restaurants), Restaurants, Lebensmittelgeschäften, in der Reparatur, als Schneider, als Wächter, in Hotels oder verkaufen Lebensmittel, Spielzeug oder selbstgebrannte CDs und DVDs auf der Straße, was jedoch nicht ganz legal ist und wogegen auch mit Polizeigewalt vorgegangen wird.
Außerdem arbeiten viele im Bausektor, da dieser ständig neue Arbeitsplätze schafft, die aber nur von kurzer Dauer sind. Außerdem arbeiten auch viele in der Landwirtschaft auf Bananen- oder Ananasplantagen oder bei der Kaffee- oder Zuckerrohernte.
Dennoch gibt es auch viele Arbeitslose, die sehr arm sind. In La Carpio leben deshalb auch sehr viele Personen (Familie, Freunde, Bekannte) in einem Haus zusammen.
Die Kinder in den Migrantenfamilien haben auch ein Probelem mit der Identität, da sie ja weder Costaricaner*innen, noch Nicaraguaner*innen sind. Außerdem gibt es nur eine "Grundschule" und keine weiterführende Schule. In der "Grundschule" sind 1800 Schüler und aufgrund der hohen Nachfrage ist der Unterricht in drei Schichten aufgeteilt. Ohne offizielle Papiere kann man auch kein bachillerato (Abitur) erwerben und somit auch nicht studieren. Nur 6,61% haben einen Abschluss der Sekundarbildung. Weitere Bildung gibt es nur durch informelle Programme von NGOs, die auch Themen wie Geschlechterrollen behandeln, denn der Machismus ist sehr groß. Viele Jugendliche haben auch Probleme mit Drogen. Mit Programmen mit Sport, Musik und Kunst soll dagegen vorgegangen werden und Jugendlichen gehofen werden.
In La Carpio gibt es auch viele alleinerziehende Mütter und Probleme mit Gewalt in- und außerhalb von Familien, kriminelle Handlungen, Banden aus Jugendlichen.
Da auf einer Seite von La Carpio die einzige Mülldeponie liegt, gibt es auch ein großes Problem mit Umweltverschmutzung. Der Fluss ist wegen den Chemikalien nicht zum Baden oder zum Waschen geeignet und an den Hängen liegt sehr viel Müll. Der Müll wird jeden Montag abgeholt, dennoch liegt jeden Tag sehr viel Müll auf den Straßen.
Die Menschen in La Carpio haben aber auch sehr mit dem Image zu kämpfen, denn Personen aus La Carpio gelten als arm, sozial gefährdet, gewalttätig und gefährlich. Dies wird auch von den Medien reproduziert und so verstärkt. Die Bewohner*innen sagen deshalb häufig nicht, dass sie aus Carpio, sondern aus La Uruca kommen, um Vorurteile vorzubeugen, obwohl sie eigentlich total freundlich sind.
Müll am Hang zum Fluss |
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