Über meine Arbeit im Projekt Emprendimientos

Mai 22, 2018

Über meine Arbeit im Projekt Emprendimientos

Über meine Arbeit habe ich nun schon sehr lange nicht mehr geschrieben, weshalb -wie angekündigt- nun ein neuer Beitrag zu meinem Projekt Emprendimientos kommt. In diesem Projekt arbeite ich offiziell Mittwoch bis Freitag. Allerdings kommt es oft vor, dass Aktivitäten samstags, sonntags oder abends unter der Woche stattfinden, an denen ich dann natürlich auch trotzdem teilnehme. Das Projekt besteht aus drei Untergruppen (Jugendliche, Frauen und Männer). Ziel ist es ein Unternehmen aufzubauen, in dem die TeilnehmerInnen aus La Carpio arbeiten können und auch Geld verdienen können. Dafür gibt es in den jeweiligen Untergruppen tallers (Workshops), in denen sie neue Fertigkeiten erlernen können. Das Projekt existiert seit Herbst 2016 und ging mit Anfang meines Freiwilligendiensts in das zweite und letzte Jahr. Es wird von Mission EineWelt gefördert, der Organisation, mit der ich auch meinen Freiwilligendienst mache.
Die Jugendlichen haben sich auf serigrafía (Siebdruck) spezialisiert und bedrucken regelmäßig T-Shirts. Die Frauengruppe lernte unter dem Pfarrer Nehemias den Umgang und Anbau von Pflanzen, mit denen sie verschiedene Kosmetikprodukte herstellen können. Bis März trafen sie sich jeden zweiten Sonntag in der Kirche, um mit Hilfe des Pfarrers neue Produkte herzustellen. Am 22. April besuchten Max (mein Mitfreiwilliger), Norberto (mein Projektchef) und ich in die deutsche Gemeinde in Costa Rica, um das Projekt vorzustellen und anschließend die Produkte der Frauen zu verkaufen. Mit dem Erlös konnten wir im Mai nun wieder mit der Produktion der Kosmetika weitermachen.
Neben der Begleitung der Workshops, in denen sie die Produkte herstellen, arbeite ich noch in anderen Bereichen. So habe ich mich anfang des Jahres um Fundraising gekümmert und verschiede Organisationen angeschrieben, ob sie uns fördern können. Außerdem mache ich die Öffentlichkeitsarbeit und poste regelmäßig auf Facebook Fotos und Texte zu unserer Arbeit und dem Fortschritt des Projekts. Zu dieser Arbeit gehört auch das Entwerfen von Flyern für verschiedene Aktivitäten oder das Erneuern von Fotos auf unserer Website. Vor einem Monat habe ich außerdem einen Workshop für die Frauengruppe zum Thema "naming" gehalten, in dem wir einen Namen für die Produkte gesucht haben. Erfolgreich konnten wir uns auf den Namen VIDA geeinigt. Auf meine Durchführung vom Workshop bin ich persönlich sehr stolz, weil ich zum einen vorher noch nie einen Workshop moderiert hatte und das zudem auf Spanisch, einer Sprache, die ich vor 9 Monaten noch kaum sprechen konnte.
Diesen Namen müssen wir nun zu einem Logo kreiren und anschließend daran die Etiketten entwerfen und uns um die Vermarktung kümmern. In der deutschen Gemeinde in Costa Rica konnten wir schon einmal erfolgreich die Produkte verkaufen.
Freitags biete ich seit ca. 2 Monaten eine Aktivität namens LUDOTEKA an, bei der Kinder spielen und malen können. Das läuft leider schwer an und die eigentliche Zielgruppe (Schulkinder) ist kaum vertreten. Anschließend daran können die Kinder auch Nachhilfe in Mathematik oder Englisch von mir in Anspruch nehmen, was mir sehr viel Freude bereitet, jedoch genauso wie LUDOTEKA schwer anläuft.
Vor Weihnachten hatte ich auch einen Nähkurs mit der Frauengruppe aus La Carpio angeleitet, bei dem wir Taschen, Kissenbezüge und Weihnachtsschmuck genäht haben.
Zu dem Projekt Emprendimientos gehört auch ein Deutsch- und Englischunterricht, den mein Mitfreiwilliger Max gibt. Oft begleite und unterstütze ich ihn dabei.
Mir gefällt das Projekt sehr gut, da es Personen aus La Carpio eine Perspektive gibt. Es ist sehr schade, dass das Projekt Ende diesen Jahres ausläuft, aber ich hoffe, dass das Unternehmen auf eigenen Beinen stehen kann. Gerade für die Kosmetikprodukte der Frauen sehe ich eine Perspektive. Auf jeden Fall konnten die ProjektteilnehmerInnen wertvolle Erfahrungen machen und sinnvolle Fertigkeiten erlernen, die ihnen im Berufsleben weiterhelfen können. Ich bin gespannt, was mich die letzten zwei Monate noch erwartet und hoffe, noch viel helfen zu können.

Unter diesen Links könnt ihr das Projekt verfolgen oder mehr darüber erfahren, allerdings leider auf Spanisch. Doch es gibt auch viele Bilder, die Eindrücke vermitteln:
ascaem.wordpress.com
facebook.com/EmprendimientosLaCarpio